Um das Coronavirus einzudämmen, haben viele Unternehmen in Japan die Heimarbeit eingeführt. Transeuro ist keine Ausnahme und alle Mitarbeiter arbeiten seit Anfang April von Zuhause aus. Wenn man bisher immer im Büro gearbeitet hat und nun von einem Tag auf den anderen von Zuhause aus arbeiten soll, kann die plötzliche Umstellung nicht ganz einfach sein. Mir ging es auch so.

Kann man im Homeoffice konzentriert arbeiten?

Am Anfang hatte ich Zweifel, ob es zuhause möglich ist, konzentriert zu bleiben. Man hat mit Fernseher, Sofa und Haustieren ja viele Dinge, die einen ablenken können. Es stellte sich aber heraus, dass ich tatsächlich im Homeoffice noch konzentrierter als im Büro arbeiten kann.

Im Büro ist es immer sehr viel los. Das Telefon klingelt, es kommen Anfragen von anderen Abteilungen und die Kollegen unterhalten sich. So wird man immer wieder bei der Arbeit unterbrochen. Obwohl jede einzelne Unterbrechung nicht unbedingt viel Zeit kostet, summiert sich im Laufe des Tages eine Menge Zeit. Wenn man von Zuhause aus arbeitet, kann man länger ungestört am Stück arbeiten und sich so besser auf seine Aufgaben konzentrieren.

Im Büro sieht man, wie die Kollegen arbeiten. Im Homeoffice gibt es so eine „soziale Kontrolle“ nicht. Daher bin noch motivierter gute Arbeit zu leisten, um bei meinem Chef oder meinen Kollegen nicht den Eindruck zu hinterlassen, ich wäre faul. Dieser Druck lässt mich noch produktiver werden. Allerdings gibt es auch unerwartete Nachteile im Homeoffice, die man nicht außer Acht lassen sollte.

Im Homeoffice ist die Kommunikation eingeschränkt

Bei der Arbeit im Homeoffice findet der größte Teil der Kommunikation per E-Mail oder Chat statt. Transeuro stellt den Mitarbeiter moderne Software zur Verfügung, die eine nahezu reibungslose Heimarbeit möglich macht.

Trotzdem ist es manchmal frustrierend, wenn man erst spät eine Antwort auf eine E-Mail oder Chatnachricht erhält. Gleichzeitig könnten Kollegen es als störend empfinden, wenn man sie häufig kontaktiert. Daher habe ich die Kommunikation beim Arbeiten von Zuhause nur auf das Nötigste beschränkt.

Mitunter kommt beim Plausch mit den Kollegen im Büro aber auch etwas Sinnvolles heraus, das einem bei der Arbeit weiter hilft. Es wäre sinnvoll, Maßnahme zu ergreifen, um auch im Homeoffice mehr Kommunikation mit den Kollegen zu ermöglichen.

Trotz allem hat das Homeoffice mehr Vorteile als erwartet.

 Kein Pendler-Stress mehr

Um ins Büro zu kommen, muss man in Tokio jeden Morgen durch den Rushhour-Wahnsinn. Das Fahren in vollen öffentlichen Verkehrsmitteln sowie das Zusammengepferchtsein mit Fremden ist eine hohe psychische Belastung. Man ist schon müde, wenn man im Büro ankommt. Wenn man von Zuhause aus arbeitet, fällt das stressige Pendeln zum Arbeitsplatz weg. Dadurch kann man den Arbeitstag deutlich entspannter mit mehr Energie und klarem Kopf beginnen.

Auch die Zeitersparnis kann sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken. Wenn man für den täglichen Arbeitsweg eine Stunde pro Strecke braucht, hat man pro Tag zwei Stunden mehr Zeit für sich. Die gesparte Zeit kann man in Kochen, Sport,  Lernen oder andere sinnvolle Dinge investieren.

Es hängt davon ab, was man daraus macht, aber tatsächlich hat das Homeoffice viele Vorteile. Selbstverständlich gibt es Bedenken in Hinsicht auf die Gewährleistung von IT-Sicherheit sowie Personalmanagement während der Heimarbeit. Dennoch gibt es viele Vorteile, von denen auch Unternehmer enorm profitieren können. Zum Beispiel spart man die Fahrkosten für den Arbeitsweg. (In Japan werden Fahrtkosten meistens vom Arbeitgeber übernommen.)

Außerdem muss der Arbeitgeber weniger Bürofläche oder sogar gar keine Arbeitsplätze für Mitarbeiter im Homeoffice einrichten. Zudem sind Unternehmen, die Homeoffice anbieten, attraktiver für potenzielle Bewerber.

Anstatt die Arbeit im Homeoffice nur als Maßnahme gegen Corona zu betrachten, sollte man, weiter an der Optimierung der Arbeit im Homeoffice arbeiten. Wenn man die Telearbeit beibehält, kann mit positiven Auswirkungen auf die Arbeitsweise und die Umwelt in Japan rechnen.

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