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2019.12.18

Kanda

„Toshikoshi Soba“ – Über Soba-Nudeln zu Silvester und traditionelle Soba-Restaurants in Kanda


Dies ist bereits unser 10. Artikel über Kanda. Passend dazu neigt sich das Jahr dem Ende zu und alle haben mit den Vorbereitungen für Weihnachten und Silvester viel zu tun. In Japan gibt es ein Synonym für Dezember, das mit den Schriftzeichen für „Lehrer“ und „Rennen“ (師走, Lesung: Shiwasu) geschrieben wird. Mit „Lehrer“ sind Priester gemeint. Zum Ende des Jahres gab es den Brauch, einen Priester zu sich nach Hause zu bestellen, damit er Sutras verlesen kann. Daher waren im Dezember die Priester so beschäftigt, dass sie von Haus zu Haus gerannt sind. In der heutigen Zeit, in der Religion nicht mehr viel Bedeutung hat, haben auch Priester weniger zu tun und man kann den Begriff auch so auslegen, dass die Lehrer an den Schulen viel zu tun haben.

Es gibt allerdings traditionelle bürgerliche Bräuche im Dezember, der auch heute noch durchgeführt werden. Einer davon sind die Toshikoshi Soba, Nudeln aus Buchweizen, die man zu Silvester ißt. Im 10. Artikel über Kanda möchten wir diesen Brauch näher beleuchten und traditionelle Soba-Restaurants in Kanda vorstellen.

Toshikoshi Soba und die versteckte positive Einstellung der Japaner

 

Es ist nicht eindeutig, wann dieser Brauch entstanden ist, man geht aber von der Edo-Zeit aus. In der Edo-Zeit gab es unter Händlern den Brauch am Ende eines Monats Soba-Nudeln zu essen. Daraus ist dann der Brauch entstanden, an Silvester die Toshikoshi-Soba zu essen.

Es gibt viele Theorien darüber, warum man gerade Soba isst. Eine Theorie, die man häufig hört, besagt, dass man sich von den langen und dünnen Nudeln ein langes Leben erhofft.

Eine andere besagt, dass weil die Nudeln leicht reißen, man alle schlimmen Erfahrungen des Jahres hinter sich lassen kann und den Kummer und die Schulden von dem aktuellen Jahr nicht mit ins neue Jahr nimmt.

Beide Theorien sind ein bisschen widersprüchlich. Wenn die Soba leicht reißen, dann würde man nicht lange leben. Anderseits stünden lange Nudeln, dann dafür, dass Kummer und Schulden sich in die Länge ziehen. Je nach Betrachtungsweise gibt es positive und negative Aspekte. Jede Theorie sieht aber nur die für sich positiven Aspekte.

Aktuell sind Japaner dafür bekannt, ernst und eher pessimistisch zu sein. Vielleicht waren Japaner früher Optimisten, die in allem etwas Positiven sehen konnten. In diesem Fall sollten sich die Japaner vielleicht wieder auf diese Werte besinnen.

Traditionelle Soba-Restaurants in Kanda

In Kanda gibt es viele traditionelle Soba-Restaurants, wo man Soba genießen kann. Wir stellen Ihnen ein paar bekannte vor. Bei transeuro gibt es auch viele Soba-Liebhaber, die diese Restaurants getestet und als gut befunden haben.

Kanda Matsuya

Das Gebäude, in dem das Restaurant ist, ist von der Stadt Tokyo als historisches Gebäude ernannt.

“Das Geheimnis des Geschmacks von Kanda Matsuya
Bei Kanda Matsuya legen wir Wert auf handgemachte Nudeln. Um unseren Gästen den Geschmack von frisch gemachten und frisch gekochten Nudeln zu bieten, müssen wir Tag für Tag an uns arbeiten. Der Geschmack der Kanda Matsuya Nudeln ist das Resultat von harter Arbeit.“

(Zitat von der Webseite: http://www.kanda-matsuya.jp/)

〒101-0041 東京都千代田区神田須田町1-13

 

Kanda Matsuya (Photo by江戸村のとくぞう// CC BY-SA 4.0)

Kanda Yabusoba

Seit der Edo-Zeit geöffnet

Eines der Top 3 Soba-Restaurants in Edo, der Gründer stammt aus Edo

“Wir benutzen zu 90.9% Prozent hochqualitatives Buchweizenmehl und zu 9.1% hochqualitatives Weizenmehl, das hauptsächlich aus dem Anbau in Japan stammt (Nagano, Aomori, Hokkaidō, Ibaraki). Die Soße wird aus Konbu-Algen und Bonitoflocken hergestellt und hat einen kräftigen Geschmack.“

(Zitat von der Webseite: https://www.yabusoba.net/)

Tokyo, Chiyoda-ku, Kanda, Awajichō 2-10

 

Kanda Yabusoba (Photo by 江戸村のとくぞう// CC BY-SA 4.0)

Muromachi Sunaba

Seit der Edo-Zeit geöffnet

Eines der Top 3 Soba-Restaurants in Edo, stammt ursprünglich aus Osaka

“Wir arbeiten noch so wie früher und unsere Arbeit wird seit über 130 Jahren von unseren Gästen geschätzt. Der Geschmack der Leute verändert sich mit der Zeit und wir können keine ausgefallenen Soba anbieten, wir legen allerdings viel Wert darauf, unsere Arbeit mit viel Sorgfalt zu erledigen.“

(Zitat von der Webseite: http://www.kibati-kai.net/02kamei/kameiten/muromati_sunaba/)

Tokyo, Chuo-ku, Nihonbashi, Muromachi 4-1-13

 

Muromachi Sunaba (Photo by江戸村のとくぞう// CC BY-SA 4.0)

Kanda Nishikichō Sarashina

Eines der Top 3 Soba-Restaurants in Edo, der Gründer stammt aus der Shinano Provinz (heute Nagano Präfektur)

“Hier widmen sich 4 Generationen der Soba-Herstellung. Auch wenn sich das Stadtbild von Kanda stark verändert hat, schmecken bei uns die Soba noch wie früher.

Wir veranstalten auch Events, um die Geschichte der Stand und Traditionen an die junge Generation weiterzugeben, um so durch die Soba-Herstellung auch einen kulturellen Beitrag zu leisten.“

(Zitat von der Webseite: http://www.kibati-kai.net/02kamei/kameiten/nishiki_sarasina/)

Tokyo, Chiyoda-ku, Kanda, Nishikichō, 3-14

 

Kanda Nishikichō Sarashina (Photo by江戸村のとくぞう// CC BY-SA 4.0)

Kanda Owariya

Seit 1920 in Kanda

“Seit über Jahren behüten wir Tag für Tag unseren althergebrachten Geschmack und legen Wert auf die Traditionen eines Soba-Restaurants und sorgfältige Arbeit. Unser Soba-Mehl wird von einem Bauern in Ashikawa in Hokkaidō in einer hauseigenen Mühle unter schärfster Qualitätskontrolle gemahlen. Dieses hochqualitative Mehl wird zu dünnen Soba verarbeitet, die man mit einer geschmackvollen Soße genießet. Probieren Sie Soba im Edo-Stil.“

(Zitat von der Webseite: http://www.kibati-kai.net/02kamei/kameiten/owariya/index.html)

Tokyo, Chiyoda-ku, Kanda, Sudachō 1-24-7

 


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