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2018.11.12
Über transeuro
Die mysteriösen Übersetzer von transeuro im Interview – Ausgabe 3
Für die Reihe der mysteriösen Übersetzer bei transeuro haben wir diesmal Frau H. N. interviewt, die für Übersetzungen vom Japanischen ins Deutsche zuständig ist.
Frau H.N. ist in einem Umfeld aufgewachsen, durch das sie schon als Kind mit der deutschen Sprache in Berührung kam. Später studierte sie an der Universität als Hauptfach Deutsche Literatur, nach dem Abschluss studierte sie zwei Jahre in München Theaterwissenschaft. Dank ihrer umfangreichen Spracherfahrung und exzellenter Deutschkenntnisse erstellt sie jetzt elegante Übersetzungen vom Japanischen ins Deutsche. Außerdem steht sie als Hobby auch immer noch als Schauspielerin auf der Bühne.
Welche Sprachen übersetzen Sie und was ist Ihr Spezialgebiet?
Ich übersetze Prüfbescheide von Patentämtern, schriftliche Stellungnahmen von Patentanwälten, Patentanmeldungsunterlagen usw. vom Japanischen ins Deutsche. Mein Spezialgebiet bei technischen Übersetzungen ist Maschinenbau.
Bitte erzählen Sie uns mehr über Ihre Karriere vor und nach Ihrem Einstieg bei transeuro.
Ich habe an der Universität in Japan Deutsche Literatur studiert und ging nach meinem Abschluss nach Deutschland. Dort habe ich unter anderem Theaterwissenschaft und Europäische Ethnologie studiert. Nach zwei Jahren kehrte ich zurück nach Japan und fing an, als Patentübersetzerin zu arbeiten. Am Anfang wusste ich mit Begriffen wie „Patentbeschreibung“ noch gar nichts anzufangen, und die japanischen Texte der Mitteilungen verstand ich nicht. Viele deutsche Begriffe, die bei Patentübersetzungen verwendet werden, hatte ich auch noch nie gehört. In der Anfangszeit fragte ich mich daher oft, was ich denn während meines zweijährigen Auslandsstudiums in Deutschland eigentlich gelernt hatte. Aber schließlich konnte ich viel durch die Unterstützung der Patentanwälte, der erfahreneren Übersetzer und der deutschen Mitarbeiter lernen, und so sind inzwischen schon mehr als 14 Jahre vergangen, seitdem ich mit meiner Arbeit in der Übersetzungsabteilung bei der Patentanwaltskanzlei angefangen habe. Auch seitdem sich transeuro als deren ehemalige Übersetzungsabteilung selbständig gemacht hat, bin ich weiterhin im Übersetzerteam dabei.
Warum haben Sie sich entschieden, Übersetzerin zu werden?
Als ich während meines Auslandsstudiums in Deutschland war, bat mich meine Tante, ihr ein medizinisches Shampoo aus Deutschland zu schicken, das man damals in Japan nicht kaufen konnte. Bei dieser Gelegenheit habe ich die Gebrauchsanweisung übersetzt und mitgeschickt, wofür sie sehr dankbar war. Damals fiel mir erstaunt auf, dass Übersetzungen etwas sind, was den Leuten nützt, und worüber sie sich freuen. Das war für mich eine neue Erfahrung, weil ich zuvor zwar im Unterricht an der Universität Literatur übersetzt hatte, aber noch nie eine Übersetzung erstellt hatte, um jemandem zu helfen, der gar kein Deutsch versteht. Ich denke, diese Erfahrung war es, die mich zu der Entscheidung bewogen hat, Übersetzerin zu werden.
Vor zweieinhalb Jahren hat sich transeuro als ehemalige Übersetzungsabteilung einer Patent- und Rechtsanwaltskanzlei als eigenes Übersetzungsbüro selbständig gemacht. Haben sich seitdem Ihre Einstellung und Ihre Gedanken zu Ihrer Tätigkeit als Übersetzerin geändert?
Meine grundlegende Einstellung zur Übersetzertätigkeit hat sich nicht geändert, aber vor der Selbständigkeit habe ich nur an Patentübersetzungen gearbeitet. Daher hatte ich mich lange Zeit auch hauptsächlich in diesem Bereich weitergebildet. Seit sich transeuro selbständig gemacht hat, übernehme ich auch Übersetzungen aus verschiedenen anderen Bereichen. Daher muss ich mich seitdem auch stetig zu verschiedenen Themen weiterbilden.
Als Übersetzerin arbeiten Sie hauptsächlich mit Übersetzungen vom Japanischen ins Deutsche, was sind Ihrer Meinung nach die Schwierigkeiten und der Reiz dieser Sprachkombination?
Das schwierigste ist die sprachliche Sensibilität für Details, die man im Prinzip nur als Muttersprachler besitzt. Ich übersetze nun schon jahrelang, aber es gibt immer noch Fälle, bei denen ich nachdenken muss, ob man am besten einen bestimmten oder unbestimmten Artikel, oder ob man Einzahl oder Mehrzahl verwendet.
(Kommentar des Übersetzers: Die japanische Sprache kennt das Konzept von unbestimmten und bestimmten Artikel nicht und es gibt auch keine wirkliche Pluralform, weshalb diese beiden Konzepte für Japaner meist am schwierigsten zu verstehen sind. Aber seien Sie unbesorgt, denn alle unsere Übersetzungen werden von einem deutschen Muttersprachler überprüft, um solche Fehler zu vermeiden. )
Sie haben auch schon in den letzten Jahren zahlreiche andere Übersetzungen angefertigt als Patentübersetzungen vom Japanischen ins Deutsche. Wie ist das für Sie, Texte aus anderen Bereichen und vom Deutschen ins Japanische zu übersetzen?
Es gibt Fälle, bei denen müssen dieselben Begriffe ganz anders übersetzt werden, wenn der Text aus einem anderen Bereich stammt. Wenn man mit den Begrifflichkeiten in einem Bereich nicht vertraut ist, dann ist es viel Arbeit, sicherzustellen, dass es sich auch wirklich um die richtige Übersetzung in diesem Zusammenhang handelt. Es ist oft eine sehr mühevolle Arbeit, aber wenn eine Übersetzung fertiggestellt ist, freut man sich dafür umso mehr.
Was sind die Stärken von transeuro?
Auf jeden Fall ist es die große Anzahl von professionellen Übersetzern aus dem Japanischen ins Deutsche und umgekehrt. Ich kenne sonst keine Übersetzungsfirma in Japan, die so viele Mitarbeiter hat, die dazu auf so hohem Niveau in der Lage sind.
Welchen Bezug haben Sie zu Deutschland?
Meine Eltern waren als Austauschstudenten in Deutschland und haben daher eine Verbindung dorthin. Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem oft deutsche Freunde zu Besuch kamen. Deshalb denke ich, es ist das Land außerhalb Japans, mit dem ich mich am meisten verbunden fühle.
Wenn Sie nicht Übersetzerin geworden wären, als was würden Sie dann arbeiten?
Ich wollte einen Beruf ausüben, bei dem ich meine Kenntnisse über das Theater und die deutsche Sprache einsetzen kann. Ich würde wohl eine Arbeit machen, bei der man deutsches Theater oder Opern nach Japan bringt und so eine kulturelle Brücke zwischen beiden Ländern baut.
Eine Botschaft an unsere Leser
Schon lange wird gesagt, dass bald künstliche Intelligenz die Arbeit von Übersetzern übernehmen wird. Doch noch gibt es viele Aufgaben beim Übersetzen, die ein Mensch übernehmen muss. Für Leute, die heutzutage Übersetzer werden möchten, würde ich neben dem Ausbau von Sprachkenntnissen empfehlen, sich ausreichend Sachkenntnisse in einem weiteren Fachgebiet anzueignen. Wenn man Fremdsprachen mag, ist das Übersetzen die schönste Arbeit, die man sich vorstellen kann. Daher wünsche ich denen, die sich für diesen Weg entscheiden, viel Erfolg.
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