Wie feiert man Neujahr in Japan zu Coronazeiten?

Im Gegensatz zu Deutschland, wo man gerne Silvesterparties feiert, ist die Neujahrszeit in Japan eher ruhiger. Traditional besucht man die Familie und kehrt für ein paar Tage in sein Elternhaus zurück. Dieses Jahr macht Corona wahrscheinlich vielen einen Strich durch die Rechnung.

Wie verbringt man Neujahr normalerweise?

 

In Japan haben die meisten Firmen an den Tagen zwischen den Jahren geschlossen und Angestellte bekommen frei ohne Urlaubstage nutzen zu müssen. Das gilt jedoch nicht für Arbeiter im Einzelhandel, denn die meisten Geschäfte haben bis auf den 1. Januar geöffnet. Kleinere privat geführte Geschäfte sind eventuell geschlossen.

Die Neujahrstage verbringt man traditional bei der Familie und genießt dabei typisches Neujahrsessen, genannt „Osechi-ryōri“ (おせち料理). Dieses kann man selbst zubereiten oder auch bestellen und sich liefern lassen. Heutzutage gibt es auch ausgefallene Osechi-Boxen zu kaufen, wie zum Beispiel diese Pokémon Box. Auch typisch ist, es in den ersten Tagen des neuen Jahrs einen Schrein zu besuchen, um für Glück im neuen Jahr zu beten.

Traditionelle Osechi-ryōri
Traditionelle Osechi-ryōri

 

Dieses Jahr bleiben womöglich viele aufgrund der in Japan wieder gestiegenen Coronazahlen zu Hause und treffen sich lieber online über Apps wie Zoom mit der Verwandtschaft. Auch die Neujahrsansprache des Kaisers, die gewöhnlich am 2. Januar stattfindet, wurde bereits abgesagt.

Regierung fordert eine Verlängerung der Neujahrsferien

 

Um Menschenmassen in Flugzeugen und Zügen und an den beliebten Schreinen zu vermeiden, fordert die japanische Regierung nun, dass die Neujahrsferien verlängert werden. Normalerweise fängt man am 4. Januar wieder an zu arbeiten. Firmen werden nun gebeten, bis zum 12. Januar zu warten.  Ob eine Umsetzung der Bitte möglich ist, bleibt jedoch ungewiss.

Doch auch wenn sich viele entscheiden würden, nicht über den Jahreswechsel wegzufahren,

könnte es in Geschäften zu Menschenmassen kommen. In den ersten Januartagen gibt es in viele großen Kaufhäusern Schlussverkäufe und es werden auch in vielen Geschäften Wundertüten (auf Japanisch: 福袋 Fukubukuro) verkauft, die bei Japanern sehr beliebt sind. Sie enthalten Waren im Wert von einem Vielfachen des Verkaufspreises. Begehrte Wundertüten wie zum Beispiel die von Apple oder dem großen Elektrohändler Yodobashi Kamera sind so beliebt, dass sich bereits am Vortag des Verkaufsstarts viele dafür anstellen. Wie der Verkauf nächstes Jahr geregelt wird, ist noch unbekannt.

Keine Neujahrsparties mit der Firma

 

In japanischen Firmen ist es üblich, Ende Dezember eine Firmenfeier zum Jahrsende bzw, im Januar eine Feier zum Jahresanfang zu veranstalten. Diese fallen dieses Jahr vermutlich ins Wasser. Fast 90 Prozent der Firmen planen keine Feiern aufgrund der Pandemie.  

Für die Gastronomie sind diese Feiern eine wichtige Einnahmequelle, die nach einem bereits schweren Jahr nur auch noch wegfällt. Für einige Restaurants könnte das der letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Wie verbringen Sie den Jahreswechsel dieses Jahr? Wurde Ihre Neujahrsferien verlängert?

 

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