Neuer Ausnahmezustand in Japan

Am 7. Januar wurde in Tokyo und den anliegenden Präfekturen Kanagawa, Chiba und Saitama ein erneuter Ausnahmezustand aufgrund von stark angestiegenen Infektionszahlen ausgerufen. Im Vergleich zu Deutschland gibt es jedoch nur wenige Einschränkungen. Zunächst soll der Ausnahmezustand bis Anfang Februar andauern. Eine Verlängerung ist entsprechend der Infektionslage möglich.

Keine strengen Maßnahmen

Einwohner der Präfekturen werden gebeten, nach 20 Uhr das Haus nur in dringendes Fällen zu verlassen, ebenso werden Restaurants und Kneipen gebeten nur bis 20 Uhr zu öffnen. An Firmen geht die Bitte, Mitarbeiter wenn möglich im Homeoffice arbeiten zu lassen. Allerdings gibt es keine Strafen für diejenigen, die sich nicht an die Vorgaben halten. Schulen bleiben geöffnet. Die Einreise nach Japan wurde wieder strengen Bedingungen unterlegt.

Am 13. Januar wurde der Ausnahmezustand nun auf weitere sieben Präfekturen einschließlich Osaka und Aichi ausgeweitet. Deutsche, die sich je nach den Inzidenz-Zahlen ihres Wohnorts teilweise nur noch 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen dürfen und wo Restaurants durchgehend geschlossen sind, können über diese Maßnahmen wahrscheinlich nur lachen.

Tokyo nachts wie ausgestorben

 

Doch auch ohne mögliche Strafen scheint der Ausnahmezustand eine Wirkung zu haben. Nach 20 Uhr sind beliebte Nightlife Viertel der Stadt wie z.B. Shibuya wie ausgestorben, weil tatsächlich viele Gastronomiebetriebe schließen.  Allerdings führen diese Maßnahmen auch zu einem Ansturm auf die Bahnstationen, da viele, die eigentlich erst später heimkehren, nun nach 20 Uhr nach Hause wollen.

So sieht es in Shibuya normalerweise nachts aus
So sieht es in Shibuya normalerweise nachts aus

Wie sinnvoll diese Einschränkung ist, bleibt abzuwarten. Für den Virus spielt es keine Rolle ob sich Menschen vor oder nach 20 Uhr anstecken, allerdings hält die zeitliche Einschränkung vielleicht einige davon ab, überhaupt auswärts essen zu gehen.

Was bedeutet der Ausnahmezustand für die olympischen Spiele?

 

Laut dem Vorstand des Komitees, das die Olympischen Spiele in Tokyo organisiert, ist eine erneute Verschiebung absolut unmöglich. Allerdings ist noch nicht entschieden, ob Japan für die Olympischen Spiele ausländische Gäste zulässt. Doch selbst wenn man im Sommer wieder als Tourist einreisen dürfte, werden wahrscheinlich nicht viele Besucher aus dem Ausland kommen können, da man mit dieser Ungewissheit kaum eine Reise nach Japan planen kann und für viele aufgrund von finanziellen Einbußen durch die Pandemie Auslandsreisen auch nicht unbedingt eine hohe Priorität sein dürften.

Auch die Japaner sind nicht begeistert von den Plänen des Komitees. Laut Umfragen spricht sich die Mehrheit für eine erneute Verschiebung oder eine Absage der Spiele aus.

Was denken Sie über die Maßnahmen im zweiten Ausnahmezustand? Erwarten Sie eine Verbesserung der Situation in Japan?  

 

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  • Dritter Ausnahmezustand in Japan – Olympische Spiele trotz langsamer Impfkampagne – トランスユーロアカデミー

    […] nachdem der im Januar ausgesprochene Ausnahmezustand aufgelöst wurde, führte nun ein rasanter Anstieg an Infektionen vor allem in der Kansai Region zu […]

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